Zeitenraum
Im Atelier des Künstlers gerät man in eine staunenswerte Welt von sorgsam eingelagerten Installationen, vielteiligen Bilderzyklen und Prüfstücken künstlerischer Auseinandersetzungen, die bei aller Gegensätzlichkeit stets eine Handschrift zeigen: Präzise Denkvorgänge werden in eine makellose Form gegossen. Markus Krüger ist ein bildender Künstler, der ein Thema so lange bearbeitet, bis er dessen Inhalt und Form ausgelotet und ein für ihn selbst akzeptables Ergebnis jenseits bereits etablierter Stilmittel gefunden hat. Danach sucht er nach neuen Lösungen für Inhalte und Themen, die sich ihm stellen.
Der von Krüger geprägte Begriff Zeitenraum definiert die inhaltliche Dimension seiner Fotoarbeiten der aktuellen Werkphase. Diese aufgezeichneten Bildstrukturen entstehen durch den Zeitablauf, in dem der Künstler sein Motiv „umkreist“ und dabei mit einer langen Belichtungszeit digital fotografiert. Die so entstandenen Bilder bleiben, wie sie sind, und werden nicht computer-technisch weiterbearbeitet. In Sekunden entsteht ein Bild von zunächst unerklärlicher Struktur; in seiner Farbigkeit geheimnisvoll und von besonderem ästhetischen Reiz.
Anne Sträter, 2008, Kreis Soest, Kreishaus mit Zeki Arslan